Stimmkraft

Die Stimme kann eine Waffe sein!

Mit einer starken Stimme kannst Du

  • den Angreifer erschrecken. Er hatte gehofft, dass Du vor Angst leise und unauffällig bleibst. Diesen Plan musst Du durchkreuzen. Je lauter Du wirst, um so schwächer wird der Angreifer. Das kannst Du auf seinem Gesicht sehen, dadurch wirst Du mutiger und zuversichtlicher. Das sieht der Angreifer, dadurch wird er noch mehr abgeschreckt. Das siehst Du – und so weiter und so weiter.
  • andere aufmerksam machen, Helfer und Zeugen anlocken, Öffentlichkeit herstellen. Jeder Verbrecher will sein Opfer vom Rest der Menschheit isolieren. Das darf ihm UNTER KEINEN UMSTÄNDEN gelingen.
  • stärker werden (beim Schreien atmen wir aus, und wer ausatmet, hat messbar mehr Muskelkraft).
  • Menschen, die bei Dir sind (z.B. bei einem Autounfall oder einem Wohnungsbrand), aus ihrem Schock holen.
  • für Zeugen und Helfer deutlich machen, wer der Angreifer und wer der Verteidiger ist, was bei einem Kampf oft schwierig ist. Wenn Du immer wieder „Hau ab!“, „Lass mich in Ruhe!“ schreist, wissen alle Bescheid.
  • den Angreifer glauben machen, dass Du verrückt, unberechenbar und also zu allem fähig bist. Wenn Du nicht reagierst, wie es der Angreifer erwartet, bekommt er Angst.
  • direkt ins Ohr des Angreifers schreien, gibt Ohrenschmerzen.
  • den Angreifer überzeugen, dass Du dich entschlossen wehren wirst. Er wird sich dann wahrscheinlich ein leichteres Opfer suchen.
  • den Bauch gegen Schläge schützen (wer richtig schreit, spannt dabei die Bauchmuskeln an).
  • durch das Anspannen der Bauch- und Rückenmuskeln den ganzen Körper festigen, dadurch kannst du Armtechniken (z.B. den Angreifer wegstoßen) mit den starken Beinmuskeln unterstützen.
  • deine Konzentration steigern, z.B. mit Hilfe eines Kampfschreies deinen Gegenangriff genau im richtigen Moment und mit größtmöglicher Kraft auf genau die richtige Stelle abfeuern.
  • Schmerzen besser aushalten (deine Aufmerksamkeit ist abgelenkt).
  • Deine Atemluft einteilen: nicht mit einem einzigen Japser die gesamte Atemluft verbrauchen, sondern nach Bedarf portionieren und bei günstiger Gelegenheit wieder auffüllen.
    -, wenn Du angeschrien wirst, den Schreier durch Zurückschreien zum Schweigen bringen.
  • Deinen Kampfgeist und Deinen Mut anstacheln („den Tiger in Dir wecken“). Soldaten, die den Schützengraben verlassen müssen, schaffen das oft nur, wenn sie dabei laut schreien.

Angreifer benutzen ihre Stimme auch als Waffe. Daher:
Trainiere Deine Stimme so oft wie möglich!
Sie muss nicht immer laut sein – aber immer ernst und entschlossen (nicht fragend oder zögernd), so wie man „Sitz!“ zu einem Hund sagt.
Übe auch mal, laut und befehlend „Nein!“, „Hau ab!“ zu rufen.
Und übe auch (z.B. im Keller oder draußen) einen lauten Kampfschrei.

Opfer sind leise und unauffällig. Sei kein leichtes Opfer!